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Fette und Fettsäuren

Aufbau von Futterfetten
Fette (Lipide) bestehen aus unterschiedlichen Fettsäuren, die über ein Glyzerin-Molekül miteinander verbunden sind. Die Zusammensetzung dieser Fettsäuren bestimmt darüber, ob Fette in fester oder flüssiger Form vorliegen. Öle, also Fette im flüssigen Zustand, werden meist aus Pflanzen (z. B. Leinöl, Olivenöl) oder Fischen (z. B. Lachsöl, Lebertran) gewonnen, während andere Fette tierischer Herkunft (z. B. Schweineschmalz, Rindertalg) im festeren Zustand vorliegen. Die unterschiedliche Zusammensetzung der fetteigenen Fettsäuren ermöglicht eine Einteilung nach ihrem spezifischen chemischen Aufbau (ungesättigt oder gesättigt) oder nach der Größe der Fettsäureketten (lang-, mittel- oder kurzkettig). Bedeutsam sind auch die sogenannten Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, die den sogenannten „mehrfach ungesättigten Fettsäuren“ angehören.

Aufgaben von Fettsäuren und Fetten im Körper
Für die Fettverdauung werden bestimmte Enzyme im Darm benötigt. Diese sogenannten Lipasen werden in der Maulhöhle, im Magen und in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Sie zerlegen die Nahrungsfette in die einzelnen Fettsäuren, damit diese in den Blutkreislauf aufgenommen werden können. Für diesen Vorgang sind außerdem die sogenannten Gallensäuren nötig. Sie werden in der Leber gebildet und gelangen dann über die Gallenblase in den Darm. Wenn die Fettsäuren in den Blutkreislauf aufgenommen wurden, werden sie in der Leber weiterverarbeitet. Sie werden in körpereigene Fette, beispielsweise in der Haut, eingebaut, beziehungsweise als Fettreserven an bestimmten Körperstellen eingelagert. Werden Fette dann zur Energiegewinnung benötigt, werden die Fettsäuren noch weiter zu einfachen Kohlenstoffverbindungen abgebaut und dadurch Energie freigesetzt.

Im Organismus des Hundes erfüllen Fettsäuren verschiedenartige Aufgaben. Sie sind in Zellmembranen enthalten und beeinflussen somit die Beschaffenheit verschiedener Organe und Körpergewebe, insbesondere die Haut und Schleimhäute des Harntraktes sowie von Magen und Darm, aber auch die Körperabwehr ist von der Verfügbarkeit bestimmter Fettsäuren abhängig. Weiterhin werden die Fette aus der Nahrung dazu benötigt, um fettlösliche Vitamine (Vitamine A, D, E und K) aus dem Darm zu resorbieren. Auch eine Speicherung von überschüssigen Fetten findet im Fettgewebe statt, welches vor allem unter der Haut und im Bauchraum lokalisiert ist. Tritt einmal ein Nahrungsmangel ein, können diese Depotfette zur Energiegewinnung genutzt werden. Aber auch gegen Umwelteinflüsse wie Kälte bietet das eingelagerte Körperfett einen gewissen Schutz.

Hunde sind dazu in der Lage, einige Fettsäuren selbst zu bilden, es müssen also nur bestimmte Fettsäuren über das Futter zugeführt werden. Einzig die essentiellen Fettsäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann, muss ein Hund mit der Nahrung aufnehmen. Bei Hunden betrifft dies die Linolsäure und die α-Linolensäure. Darüber hinaus werden auch andere Omega-3-Fettsäurenbenötigt, die im Futter enthalten sein sollten.

Fettsäuren und Fette in der Ernährung des Hundes
Der Nutzen, den ein Hund aus dem Nahrungsfett ziehen kann, ist nicht nur die Versorgung mit essentiellen Fettsäuren, sondern auch die Energieversorgung wird sichergestellt. Im Vergleich zu anderen energieliefernden Nährstoffen können Fette sehr effektiv zu diesem Zweck genutzt werden und stellen somit für den Körper eine bevorzugte Energiequelle dar. Aber auch Kohlenhydrate und Proteine werden einen Teil der Energiegewinnung ausmachen, da im Darm des Hundes nur gewisse Mengen an Fett verträglich sind. Eine optimal passende Tagesration enthält deshalb diese verschiedenen Energielieferanten in einem ausgeglichenen Verhältnis. Der individuelle Nährstoff- und Energiebedarf sowie seine individuelle Darmsensibilität sollen dabei berücksichtigt werden.

Außerdem schmeckt ein fettreiches Futter den Hunden meist besser, weil tierische Fette gute Geschmacksträger sind. In bestimmten Lebenslagen hingegen kann ein verringerter Fettgehalt angezeigt sein. Dazu gehören beispielsweise Übergewicht, eine Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse oder zu hohe Blutfettwerte.

Mögliche Fehlversorgungen und ihre Folgen
Eine zu geringe Menge an Futterfetten wird zunächst durch die Verwertung von Kohlenhydraten und Proteinen zur Energiegewinnung kompensiert. Von einem fettreduzierten Futter muss allerdings eine deutlich größere Futtermenge aufgenommen werden, was unter Umständen Magen und Darm überlasten kann. Dies betrifft vor allem Hunde mit einem erhöhten Bedarf an Energie, wie Junghunde, Zuchthündinnen, unterernährte Hunde oder auch Sport- und Arbeitshunde. Für diese empfiehlt sich stets ein Futter mit erhöhtem Fettgehalt, damit die Energiegewinnung möglichst effektiv ablaufen kann.

Anders sieht es aus mit der Versorgung mit essentiellen Fettsäuren. Diese können nicht anderweitig ersetzt werden. Gerade bei Verfütterung eines fettreduzierten Futters oder bei mangelnder Ergänzung mit hochwertigen Pflanzenölen ist eine Fehlversorgung möglich. Obwohl in vielen Pflanzenölen ein hoher Gehalt an Linolsäure zu finden ist, empfiehlt sich ganz besonders die Verwendung von Leinöl. Hier besteht der Vorteil, dass zusätzlich bestimmte Omega-3-Fettsäuren, nämlich die α-Linolensäure, in größeren Mengen enthalten sind. Deshalb ist Leinöl ein besonders wertvolles Öl in der Hundeernährung. Die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren kann darüber hinaus mit Lachsöl optimiert werden. Hochwertige Fischöle enthalten die Fettsäuren DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure). Ein echter Bedarf ist bei Hunden zwar nicht nachgewiesen, aber dennoch sind ihre unterstützende Wirkung auf die Körperabwehr sowie ihre entzündungshemmende Wirkung durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Es ist weiterhin zu beachten, dass nicht nur ein zu geringer Fettsäurengehalt im Futter eine Unterversorgung hervorrufen kann, sondern auch eine beeinträchtigte Verdauung oder Stoffwechselerkrankungen können dazu führen.

Eine verminderte Zufuhr von essentiellen Fettsäuren führt häufig zu Hautproblemen. Folgen sind ein struppiges Haarkleid, ein erleichtertes Angreifen von Infektionserregern sowie eine juckende und gerötete Haut. Die gesamte Körperabwehr kann ebenfalls geschwächt sein. Wenn durch eine zu fettarme Futterration ein echter Mangel an nutzbarer Energie entsteht, leiden die Hunde meist unter Gewichtsverlust, aber auch an einem geschwächten Immunsystem und den daraus resultierenden Erkrankungen. Auch Junghunde wachsen unter Energiemangel langsamer als bei adäquater Energieversorgung. Werden hingegen zu viele Fette zugeführt und tritt dadurch eine Energieüberversorgung ein, sind Abweichungen im Ernährungszustand zu erwarten. Bei einer zu hohen Energiezufuhr, die den individuellen Bedarf überschreitet, wird vermehrt speicherndes Fettgewebe gebildet und der Hund wird dadurch übergewichtig. Daraus folgt eine erhöhte Anfälligkeit für weitere Erkrankungen von Herz und Kreislauf sowie Gelenkerkrankungen, weil diese Organe bei übergewichtigen Hunden besonders stark beansprucht werden. Andererseits können Hunde auch mit Durchfall auf fettreiche Futterrationen reagieren, wenn sie besonders sensibel gegenüber dem Nahrungsfett sind.

Auch ein Missverhältnis in der Fettsäurenzusammensetzung kann Probleme verursachen. So ist beispielsweise das Verhältnis der Omega-3- und Omega-6-Fettsäurenzueinander bedeutsam, um eine gewisse entzündungshemmende Wirksamkeit zu erreichen.

Der Bedarf an Fettsäuren und der optimale Gehalt an Fetten
Ein gesunder und ausgewachsener Hund benötigt etwa 180 mg pro kg Körpergewicht Linolsäure pro Tag. Der Bedarf an α-Linolensäure beträgt etwa 50 mg pro kg. Je nach Zusammensetzung des hierfür verwendeten Öls ergibt sich die tatsächlich benötigte Menge an Pflanzenöl. Bei wachsenden Junghunden, Zuchthündinnen oder Hunden mit überdurchschnittlich hoher Körperaktivität ist der Bedarf an diesen Fettsäuren erhöht. Die Versorgung ist hier aber normalerweise schon allein dadurch sichergestellt, dass sie ohnehin mit einem fettreichen Futter gefüttert werden sollten, um den ebenfalls erhöhten Energiebedarf zu decken. Voraussetzung dabei ist die Ergänzung der Futterration mit Pflanzenölen und nicht die ausschließliche Verwendung tierischer Fette. Die Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren kann darüber hinaus zwar auch durch eine Zufütterung von Fischöl erhöht werden, dennoch kann auch dieses nicht den Bedarf an allen Fettsäuren decken.

Gesättigte Fettsäuren, die überwiegend in tierischen Fetten enthalten sind, sind ganz besonders für die Energiegewinnung geeignet. Die meisten Hunde empfinden sie als sehr wohlschmeckend und vertragen die tierischen Fette auch gut. Der optimale Gehalt an Futterfett liegt dabei in einem sehr weiten Bereich von etwa 10-20 % im Trockenfutter. Im Feuchtfutter liegen die Werte anders, da dieses gleichzeitig große Mengen an Wasser enthält und der Fettgehalt dadurch prozentual sinkt, auf Werte von etwa 3-7 %. Da aber vom Feuchtfutter auch eine größere Menge aufgenommen wird als von trockenem Futter, wird absolut gesehen meist sogar noch mehr Fett zugeführt als mit dem Trockenfutter. Ein fettreduziertes Futter mit einem Fettgehalt von unter 15 % (Trockenfutter) bzw. 5 % (Feuchtfutter) ist vor allem bei solchen Hunden zu empfehlen, die höhere Fettgehalte nicht vertragen und Durchfall davon bekommen, oder die beispielsweise aufgrund von Übergewicht einen sehr niedrigen Energiebedarf haben. Ein erhöhter Fettgehalt hingegen ist ratsam zur Versorgung von Hunden mit erhöhtem Energiebedarf, solange die individuelle Verträglichkeit gegeben ist. Der größere Fettanteil im Futter hat dabei gleichzeitig den Vorteil, dass die Futtermenge niedrig gehalten werden kann und somit einer Überladung von Magen und Darm vorgebeugt wird.

Beim Einzelhund kommt es dabei immer auf einen individuell bedarfsdeckenden Gehalt an Fetten und Fettsäuren an. Die prozentualen Werte im Hundefutter sind deshalb nicht in jedem Fall ausschlaggebend. Der individuelle Nährstoffbedarf kann mittels professioneller Rationsberechnung überprüft werden und daraufhin eine optimal ausgewogene, individuelle Futterration erstellt werden.

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